Aufwärtsbewegung könnte sehr rasch erfolgen
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 19.02.01 22:11 | ||||
Eröffnet am: | 19.02.01 20:19 | von: proxicomi | Anzahl Beiträge: | 10 |
Neuester Beitrag: | 19.02.01 22:11 | von: Kristianer | Leser gesamt: | 1.997 |
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Chartanalyse: Chance am Neuen Markt auf ein Doppel-Tief
Hans-Dieter Schulz
Experte für technische Analyse und Mitherausgeber der Hoppenstedt-Charts.
Der Neue Markt ist in der Vergangenheit extrem stark gefallen und sehr stark überverkauft. Zuletzt hat der allumfassende Nemax-Index auch nicht mehr die abwärts gerichtete Trendlinie erreicht. Dies bedeutet aus technischer Sicht, dass er bald eine Widerstandszone nach oben durchbrechen könnte.
DARMSTADT. Von März 2000 bis Januar 2001 ist der allumfassende Index des Neuen Marktes (Nemax) um cirka 75 % gefallen. Die jüngste Erholung im Januar betrug allerdings knapp 24 %. Derzeit stellt sich die Frage, ob die Erholung abgeschlossen ist oder sich nach der Ausbildung eines doppelten Bodens fortsetzt.
Nach dem Bruch des steilen Aufwärtstrends vom Herbst 1999 und der Ausbildung eines Doppel-Tops im März 2000 setzte ein zunehmend rasanter Kursverfall ein. Aus der ersten Gegenreaktion auf den steilen Anstieg lässt sich nur eine sehr massive Unterstützungszone herleiten. Die untere Begrenzung liegt bei 2 000, wurde aber nicht ganz erreicht, sondern endete in der Nähe einer kürzerfristigen Trendlinie bei etwa 2 200.
Die obere Widerstandszone zwischen 2 850 und 3 400 wurde zwar nicht überwunden, aber eine abwärts gerichtete Trendlinie aus den Hochpunkten im November und Dezember 2000, nach oben durchbrochen. Jetzt kam es zu einem sogenannten „Pull-back“, weil die abwärts gerichtete Trendlinie nicht wieder erreicht wurde. Deshalb besteht die Chance, dass sich ein Doppel Tief, ein so genanntes Doppel-Bottom ausbildet und dann die Widerstandszone zwischen 2 850 und 3 400 vielleicht durchbricht. Die nächste Widerstandszone läge dann zwischen 3 850 und 4 500.
Bestärkt wird eine solche Chance durch die kurz- und mittelfristigen Indikatoren, die einen extrem überverkauften Markt anzeigen. Auch die Umsätze sind nach einem sell-off im Dezember im Januar wieder deutlich gestiegen. Auch die Waagerechte des Durchschnitts der vergangenen 50 Börsentage spricht für den kurzfristigen Aufschwung.
Weiterem Kursverfall sind natürliche Grenzen gesetzt
Die Charts der Neuer Markt-Aktien zeigen, dass viele Aktien noch stärker verloren haben. Die Kursverluste schwergewichtiger Titel wie EM.TV und Intershop haben den Index stark gedrückt. Manche „Geldverbrenner“ sind so stark gefallen, dass sie entweder ganz ausscheiden, oder einem weiteren Kursverfall natürliche Grenzen gesetzt sind. Es fällt ferner auf, dass zahlreiche Aktien sich gut gehalten haben, etwa die meisten Werte der Biotechnik. Vor allem wurden bei sehr vielen Einzelkursveräufen untere Umkehrformationen ausgebildet, in Form von Doppel-Bottoms oder unteren Formationen Schulter-Kopf-Schulter.
Nach so starken Kursverlusten gibt es häufig stärkere Gegenreaktionen. Selbst während der Weltwirtschaftskrise fielen die Indizes nicht in einem Rutsch um 90 %, sonderen durchliefen Gegenbewegungen um bis zu 50 %. Ähnlich sah es in Japan beim Abwärtstrend nach 1989 aus (Chartkommentar vom 13.12.2000).
Fazit: Die Wahrscheinlichkeit für einen Doppel-Bottom im Nemax ist hoch. Diese dürfte zumindest kurzfristig zu einer Gegenbewegung im Abwärtstrend führen. Der Vorsichtige wartet die endgültige Ausbildung des Doppel-Bottoms ab, riskiert aber, dass die folgende Bewegung sehr rasch verläuft.
HANDELSBLATT, Sonntag, 18. Februar 2001
gruß
proxi