Puma schadet der Aktienkultur
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Eröffnet am: | 07.09.03 21:29 | von: cascais | Anzahl Beiträge: | 3 |
Neuester Beitrag: | 07.09.03 21:58 | von: taos | Leser gesamt: | 415 |
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Puma schadet der Aktienkultur
Ruprecht Hammerschmidt
Lange Zeit kannten die Börsen nur eine Richtung. Von Woche zu Woche verloren sie an Wert. Der deutsche Leitindex Dax sank in diesem Jahr auf einen Tiefpunkt von 2 200 Punkten. Viele sahen bedrückt zu, wie ihre Ersparnisse, die sie im Aktienboom in vermeintlich lukrative Anlagen investiert hatten, dahinschmolzen. Seitdem wollte niemand mehr sein Geld in Börsentitel stecken. Jetzt gewinnt die Börse wieder an Fahrt, was vor allem Privatanleger noch skeptisch beobachten. So ganz mögen sie der Aufwärtsentwicklung noch nicht wieder trauen. Doch angesichts neuer Jahreshöchststände überdenken die ersten ihre Zurückhaltung.
Doch nun sind es ausgerechnet die Unternehmen selbst, die diesen Stimmungsumschwung zu stoppen drohen: Mit steigenden Kursen verkaufen erste Manager nämlich nun die Papiere des eigenen Unternehmens, die sie als Teil ihres Gehaltes in den vergangenen Jahren bezogen hatten. Solange die Kurse im Keller vor sich hin dümpelten war der Anreiz, die Aktienoptionen einzulösen, nämlich gering. Jetzt lohnt es sich für sie wieder.
Was aus Sicht der Manager richtig ist und wofür man dem Einzelnen keinen Vorwurf machen kann, schadet im Ganzen aber der Aktienkultur. Denn wenn wie jetzt drei Puma-Vorstände 133 000 Aktien im Wert von 13,5 Millionen Euro auf den Markt werfen, werden Privatanleger hellhörig.
Ihr gerade wiedererwachendes Vertrauen wird dadurch stark strapaziert. Für sie stellt sich die Frage, ob ihr zögerliches Engagement ausgenutzt wird, um Kasse zu machen. Das ist nicht im Sinne der börsennotierten Unternehmen. Führungskräfte, die Aktienoptionen besitzen, sollten diese deshalb im eigenen Interesse nicht in großen Mengen abstoßen - als vertrauensbildende Maßnahme. Seite 30