Allianz schockt mit Gewinnwarnung


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Neuester Beitrag: 01.08.02 06:00
Eröffnet am:01.08.02 06:00von: Happy EndAnzahl Beiträge:1
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95441 Postings, 8513 Tage Happy EndAllianz schockt mit Gewinnwarnung

 
  
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01.08.02 06:00
Da frage ich mich zum wiederholten Male, wie die sog. Profis von einer solchen Meldung überrascht werden können.. Aus den u.g. Gründen war doch bereits seit langem ersichtlich, dass die Ergebnisprognose entsprechend nach unten zu korrigieren war!

Die Allianz hat am Mittwochabend kurz vor Börsenschluss den Markt mit einer Gewinnwarnung überrumpelt. Der Konzern teilte mit, er werde seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr nicht einhalten können.

Ursprünglich wollte die Allianz 2002 einen Gewinn von 3 Mrd. Euro erzielen nach 1,62 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Die anhaltend schwachen Kapitalmärkte haben diese Planungen durchkreuzt. "Aus heutiger Sicht lässt sich das 2002 prognostizierte Ergebnis nicht halten, zumindest nicht in der erwarteten Qualität", heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Damit deutet die Allianz an, dass sie nicht die Absicht hat, mit Bilanz gestaltenden Maßnahmen das Ergebnis zu schönen.

Im zweiten Quartal 2002 erzielte die Allianz erstmals einen Verlust von 350 Mio. Euro, während im ersten Halbjahr noch ein Gewinn von 1,6 Mrd. Euro zu Buche stand. Der Börsenkurs reagierte mit einem scharfen Einbruch. Die Aktie schloss mit einem Minus von 11,5 Prozent bei 145,30 Euro.

Für den verschlechterten Ergebnisausblick macht die Allianz die schwierige Ergebnislage des Kapitalanlage- und Bankgeschäfts verantwortlich. Wegen der Börsenschwäche und der Konjunkturflaute mit ihren zahlreichen Insolvenzfällen sowie Engagements in Lateinamerika werde die Dresdner Bank stark belastet. Es sei daher zu erwarten, dass das Ergebnis im Geschäftsfeld Corporates and Markets, zu dem auch das Investmentbanking gehört, ein deutlich negatives Ergebnis ausweisen werde.

Sparprogramm für die Dresdner Bank

Für die Dresdner Bank wurde daher ein Maßnahmenpaket beschlossen, das die Bank in die Profitabilität zurückführen soll. Geplant ist der völlige Rückzug aus dem außereuropäischen Kreditgeschäft, dessen Portfolio ausgegliedert und als eigenständiges Profitcenter abgewickelt werden soll. Dadurch würden knapp 3 Mrd. Euro Risikokapital freigesetzt, das in anderen Bereichen der Allianz-Gruppe eingesetzt werden könne.

Ferner soll die Divisionalisierung der Dresdner Bank vorangetrieben und Aufgaben des Bereichs Corporates and Markets auf das Gruppenzentrum der Allianz übertragen werden. Dies führe zu einer massiven Verschlankung des Corporate Centers der Dresdner Bank. Ferner werde die Vergütung des Unternehmensbereichs eng an seinen Ergebnisbeitrag geknüpft.

Darüber hinaus sollen weitere Einsparungen bei der Dresdner Bank vorgenommen werden, die sich zusammen mit früheren Kostensenkungen auf ein Sparpotenzial von 2 Mrd. Euro summieren sollen. Die Maßnahmen sollen schon 2003 greifen, die Vertriebsstärke der Bank aber nicht beeinträchtigen.

Versicherungsgeschäft im Plan

Die anderen Kerngeschäftsfelder der Allianz entwickelten sich positiv. In der Schadens-, Unfall-, Lebens- und Krankenversicherung habe die Umsatzentwicklung deutlich über Plan gelegen. Auch die operativen Kennzahlen hätten sich verbessert. So habe das Verhältnis zwischen Einnahmen und Schadenszahlungen auf rund 102 Prozent gesenkt werden können. Im Asset Management verzeichnete die Allianz trotz der schwierigen Börsenlage einen positiven Netto-Mittelzufluss und liege über den Erwartungen.

Der Konzern betonte, er halte an seinem Ziel einer nachhaltigen Wertsteigerung in allen Geschäftsfeldern fest. Um dieses Ziel mittel- und langfristig auch für den Geschäftsbereich Banking zu erreichen, verzichte die Dresdner Bank bewusst auf außerordentliche Gewinnrealisierungen durch Beteiligungsverkäufe, und konzentriere sich auf die nachhaltige Steigerung der Profitabilität.
 

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