AT&S im Visier der deutschen Börsenaufsicht
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Eröffnet am: | 10.01.02 10:19 | von: sir charles | Anzahl Beiträge: | 6 |
Neuester Beitrag: | 10.01.02 16:07 | von: Torro | Leser gesamt: | 5.239 |
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Klärungsbedürftig sei der Aktienverkauf durch AT&S-Finanzchef Sommerer, knapp bevor das Unternehmen eine Umsatzwarnung publizierte.
FRANKFURT / WIEN (red.). Das deutsche Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel hält den Verkauf von AT&S-Aktien durch Finanzchef Harald Sommerer für klärungsbedürftig. Wie berichtet hatte Sommerer fünf Tage bevor der an der Frankfurter Börse notierte heimische Leiterplattenhersteller AT&S seine Umsatzerwartungen für das laufende Geschäftsjahr nach unten geschraubt hatte, einen kleinen Teil seiner eigenen AT&S-Aktien verkauft. Von einem Verdacht auf Insiderhandel könne laut einer Sprecherin der Wertpapieraufsicht aber noch keine Rede sein. Zunächst würden lediglich Voruntersuchungen eingeleitet, wobei das Unternehmen zu den Vorgängen befragt werde. Erst wenn sich nähere Anhaltspunkte für ein allfälliges Insidergeschäft ergäben, müsse eine "förmliche Insideruntersuchung" eingeleitet werden.
Irgendwie trauere ich ... Aber diese Agonie mußte beendet werden.
Die Hammermeldung von vorgestern hätte nicht kommen dürfen. Und nun auch noch Mauscheleie... Es lebe SL.
Sorry, aber es musste mal raus.
Der Nemax 50 Titel AT&S und seine derzeitigen Probleme in Österreich betreffs Insiderhandels des CFO Sommers sind unter den Händlern am Neuen Markt derzeit noch sehr unbekannt. Ein Rundruf der austrostocks.com/Bluebull bei den betreffenden Marktteilnehmern ergab Fragen wie: Welcher Titel? Was ist da los?
Die Unkenntnis der Geschehnisse in Österreich ist auch am Kurs bemerkbar. Die Aktien der AT&S notieren um 17:11 Uhr mit einem Plus von zwei Prozent bei 15 Euro. Der Umsatz ist mit rund achtundachtzigtausend Stück nicht besonders hoch und wird von Wiener Titeln wie Wienerberger derzeit übertroffen.
Quelle: austrostocks.com/BLUeBULL
9.1.2002
Das deutsche Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel hat eine Voruntersuchung gegen den Finanzchef des österreichischen Leiterplattenherstellers AT&S, Harald Sommerer, eingeleitet. Sommerer hatte am 3. Januar 2002 insgesamt 4.000 AT&S-Aktien verkauft, am 8. Januar folgte eine Umsatzwarnung.
Eine Sprecherin des Bundesaufsichtsamts für Wertpapierhandel sagte gegenüber der APA, dass von einem Verdacht auf Insiderhandel jedoch vorerst keine Rede sein könne. Es handele sich derzeit nur um einen „klärungsbedürftigen Sachverhalt“. Jetzt wolle man das Unternehmen kontaktieren, Sommerer sei als Finanzvorstand Primärinsider.
CFO Sommerer
Diese Voruntersuchung dient zunächst einmal dazu, Auffälligkeiten im Zusammenhang mit Börsengeschäften zu klären, erst bei näheren Anhaltspunkten für ein Insidergeschäft ist mit einer förmlichen Insideruntersuchung zu rechnen.
In der gestrigen Umsatzwarnung hatte AT&S mitgeteilt, dass man für das am 31. März ablaufende Geschäftsjahr 2001/2002 einen Umsatzrückgang von 15% im Vergleich zum Vorjahr erwartet.
Neben dem Verkauf am 3. Januar hatte Sommerer auch schon im November und Dezember insgesamt 2.193 AT&S-Anteile abgestoßen.
Im Gespräch mit austrostocks.com/Bluebull meinte Unternehmenssprecher Reinhold Oblak, dass man bisher noch nicht vom Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel kontaktiert worden sei. Falls es jedoch letztendlich zu einer Untersuchung auf Insiderhandel komme, sehe man dieser aber mit „absoluter Gelassenheit und Ruhe“ entgegen.
Finanzchef Harald Sommerer habe am Mittwoch, den 3. Januar 4.000 seiner mehr als 150.000 AT&S-Aktien verkauft, weil privater Finanzierungsbedarf bestanden habe. Am Montag, den 7. Januar habe die Erste Bank eine Kaufempfehlung ausgegeben, mit deren Inhalt man im Unternehmen nicht ganz einverstanden war. Aus diesem Grund habe man am Dienstag, den 8. Januar eine Mitteilung ausgegeben, um den Sachverhalt genauer darzustellen und zu korrigieren. Zu dem Zeitpunkt, zu dem Sommerer verkauft habe, wusste man also noch gar nicht, dass am 8. Januar eine Meldung herausgegeben werden würde.
Auf die Frage, ob die am 8. Januar kommunizierte Einschätzung von einem 15 prozentigen Umsatzrückgang im laufenden Geschäftsjahr eher ambitioniert oder vorsichtig einzuschätzen sei, verwies Oblak auf die für den 12. Februar angesetzte Pressekonferenz. Jedenfalls habe man seit Mitte Dezember ein Nachlassen der Auftragseingänge festgestellt und wollte deshalb die Erste Bank-Einschätzung korrigieren.
9.1.2002/jg
austrostocks.com/BLUeBULL