Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Dienstag im Vorfeld der Veröffentlichung des Ifo-Index und nach eher schwachen Vorgaben von der Wall Street zunächst zögerlich tendieren. Die Grundstimmung bleibt jedoch positiv.
Wenig Bewegung am Rentenmarkt zu erwarten
Auch der Rentenmarkt wartet auf den Ifo Index. Sollte er eine aufgehellte Stimmung und Lage anzeigen, würde die Zinssenkungsphantasie sich weiter verflüchtigen. Damit dürfte die Kursphantasie vor allem auch mit Blick auf die anhaltend gute Stimmung an der Börse begrenzt bleiben.
Euro in frühen Handel bei rund 1,2030 Dollar
Der Euro hat am Dienstag im frühen Handel etwas schwächer bei Kursen von rund 1,2030 Dollar notiert. Der Dollar legte auch zur japanischen Währung etwas zu auf rund 111,80 Yen nach zuletzt 111,40 Yen im amerikanischen Handel. Händler sagten, Marktteilnehmer würden ihre Aufmerksamkeit nun weniger rückblickend auf die leichte Aufwertung des Yuan durch die chinesische Regierung von vergangener Woche richten. Vielmehr suchten die Investoren nach Hinweisen auf die weitere Entwicklung der amerikanischen Zinsen. Aus Amerika wird in dieser Woche eine Reihe von Daten erwartet, darunter am Freitag Wachstumsdaten zum zweiten Quartal. Zur Schweizer Währung wurde der Euro bei 1,5620 Franken gehandelt; der Dollar notierte mit 1,2980 Franken.
Aktien Tokio im Verlauf etwas leichter - Telekomwerte im Blick
Etwas leichter tendieren die Aktienkurse am Dienstag im späten Tokioter Handel. Die Anleger hielten sich in Erwartung von Unternehmensergebnissen zurück, die später am Berichtstag veröffentlicht würden, sagen Händler. Gegen 6.08 Uhr MESZ verliert der Nikkei-225-Index 0, 3 Prozent oder 29 Punkte auf 11.734. Der Topix-Index fällt um 0,1 Prozent oder 1 Zähler auf 1.189. Die Geschäftszahlen, die Texas Instruments am Montag nach Börsenschluß in Amerika vorgelegt hat, stützen den Telekommunikationssektor. Beflügelt wird der Sektor ferner durch die Verhandlungen zwischen TEPCO und KDDI sowie der möglichen Veräußerung von Vodafone KK durch deren Muttergesellschaft.
Aktien Hongkong am Mittag knapp behauptet - HSBC stützen HSI
Knapp behauptet zeigen sich die Aktienkurse am Dienstagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Der Hang-Seng-Index (HSI) verzeichnet zum Ende der ersten Sitzungshälfte ein Minus von 0,2 Prozent oder 30 Punkten auf 14. 765. Nach der jüngsten Rally nähmen die Anleger Gewinne mit, sagen Händler. Das vergleichsweise geringe Volumen deute auf eine nachlassende Dynamik. Ob sich diese wieder belebe, hänge sehr stark von den Geschäftszahlen von HSBC ab, die am 1. August vorgelegt werden. Die Papiere des Schwergewichts HSBC gewinnen 0,2 Prozent auf 127,30 Hongkong-Dollar und verhindern, daß der Markt tiefer rutscht. Immobilienwerte zeigen sich mit Abschlägen. Cheung Kong verlieren 1 Prozent und SHK Properties 0,7 Prozent. Sino Land geben um 1,1 Prozent nach.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Nachbörslich tendierten amerikanische Aktien am Montag etwas fester. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator schloß um 0,09 Prozent höher als im regulären Handel bei 1.594,98 Punkten.
Mit deutlichen Aufschlägen haben die Aktien von Texas Instruments (TI) auf die nachbörslich mitgeteilten Zahlen am Montag reagiert. Der Titel verteuerte sich um 5,7 Prozent auf 32,35 Dollar. TI hat einen Gewinn je Aktie von 0,38 Dollar erzielt, während Analysten lediglich mit 0,29 Dollar gerechnet hatten. Die Bruttomarge und die operative Marge hat das Unternehmen ebenfalls verbessert. Zudem kündigte TI eine Dividendenanhebung um 20 Prozent auf 0,12 Dollar je Aktie an. Das Board hat ferner einen Aktienrückkauf in Höhe von 2 Milliarden Dollar genehmigt. Altera legten um 2,3 Prozent auf 23,05 Dollar zu. Das Nettoergebnis des Unternehmens war im zweiten Quartal aufgrund von Sondereffekten verglichen mit dem Vorjahr um 10 Prozent gesunken, doch traf Altera mit dem Ergebnis je Aktie von 0,18 Dollar die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz lag mit 285,5 Millionen Dollar über der Konsensschätzung von 277 Millionen Dollar. Zudem stellte das Unternehmen für das laufende dritte Quartal einen Umsatz von 288,3 bis 294 Millionen Dollar in Aussicht, während die Analysten im Schnitt bisher von 283 Millionen Dollar ausgingen. Netflix steigerten sich um 10,3 Prozent auf 18,70 Dollar. Das Unternehmen hat ebenfalls die Erwartungen der Analysten übertroffen. Nach einem Verlust von 0,17 Dollar je Aktie im Vorquartal gelang der Sprung in die Gewinnzone mit 0,9 Dollar je Aktie. Analysten hatten mit 0,01 Dollar gerechnet.
Wall Street schließt leichter - Ölpreis belastet
Ein fester Ölpreis hat am Montag für Abgaben an den amerikanischen Börsen gesorgt. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 0,5 Prozent oder 55 Punkte auf 10.596. Der S&P-500 sank um 0,4 Prozent oder 5 Zähler auf 1.229. Der Nasdaq-Composite büßte 0,6 Prozent oder 13 Stellen ein auf 2.167.
Zwar schloß der Ölpreis nur geringfügig über dem Settlement des Vortags. Doch hatte er zu Handelsbeginn noch deutlich nachgegeben und die Verluste dann wieder mehr als aufgeholt. Teilnehmer werteten dies als Zeichen dafür, daß es keine Bereitschaft zu einem Ausverkauf am Ölmarkt gebe. Angesichts nur weniger Impulse habe der Aktienmarkt hier etwas Orientierung gefunden. Vielen Investoren sei aber auch die Luft etwas dünn geworden, nachdem die Indizes in jüngster Zeit kräftig geklettert waren. Die Konjunkturdaten des Tages - besser als erwartet ausgefallene Käufe bestehender Häuser - spielten keine Rolle. Wegen zahlreicher in dieser Woche anstehender weiterer Daten und Unternehmenszahlen habe Zurückhaltung und die eine oder andere Gewinnmitnahme auf der Tagesordnung gestanden.
Die wichtigsten Quartalszahlen stammten von American Express, deren Titel im Dow gelistet sind. Das Unternehmen hatte im zweiten Quartal den Gewinn um 16 Prozent gesteigert, unter anderem weil die Ausgaben der Kartenkunden gestiegen waren. Der Kurs kletterte zunächst deutlich ins Plus und gab im den letzten beiden Handelsstunden stetig ab. Am Ende notierte die Aktie nahezu unverändert bei 54,56 Dollar. Die Titel der Finanzbranche tendierten insgesamt wenig verändert. Citigroup legten um 0,2 Prozent zu auf 44,53 Dollar, J.P. Morgan gaben 0,4 Prozent ab auf 35,44 Dollar.
Erfolgreichste Branche waren Energiewerte. Teilnehmer verwiesen in erster Line auf den festen Ölpreis. Exxon Mobile verteuerten sich um 0,7 Prozent auf 59,94 Dollar und waren damit Tagessieger im Dow. Im S&P-100 steigerten sich Schlumberger um 3,2 Prozent auf 84,88 Dollar. Mit einer Enttäuschung wartete Xerox auf. Das Unternehmen hat unerwartet schwache Quartalszahlen vorgelegt und liegt mit der Prognose für das nächste Quartal unter der von Analysten. Der Kurs fiel um 6 Prozent auf 13,20 Dollar.
Zu den stärkeren Branchen gehörten dagegen Telekomwerte. Hier hatte BellSouth Freudiges zu berichten. Mit einem Gewinn von 0,33 Dollar je Aktie vor außerordentlichen Posten hat der Konzern die Analystenerwartungen übertroffen. Die Aktie legte 0,3 Prozent auf 26,81 Dollar zu, hatte aber zwischenzeitlich über 1 Prozent gewonnen. Motorola steigerten sich um 2,7 Prozent auf 20, 54 Dollar. und setzten damit ihren Höhenflug fort. In einem Artikel in Barron„s war zu lesen, die Aktie habe noch weiteres Potential. Wenig Interesse gibt es derzeit an Pharmawerten. Auch am Berichtstag stand die Branche unter Druck. Johnson & Johnson verloren 1,5 Prozent auf 63,34 Dollar, und Merck 1,3 Prozent auf 30, 74 Dollar.
Amerikanische Anleihen im späten Verlauf etwas leichter
Etwas leichter in einem ruhigen Markt haben am Montag die Notierungen der amerikanischen Anleihen im späten New Yorker Handel tendiert. Teilnehmer äußerten sich angesichts der zahlreichen Ereignisse in der Vorwoche - die Neubewertung des Yuan, die Greenspan-Aussagen und die wiederaufgefrischten Terrorängste - überrascht vom geringen Volumen. Ein Händler sagte zur Erklärung, der Aktienmarkt sei sehr stabil. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,125 Prozent verloren 6/32 auf 99 glatt und rentierten mit 4,25 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Treasury fiel um 10/32 auf 113-26/32. Seine Rendite stieg auf 4,46 Prozent. Besser als erwartet ausgefallene Daten zu den Käufen bestehender Häuser hatten den Markt unbeeindruckt gelassen. Die Zurückhaltung führten Teilnehmer auch auf die zahlreichen noch anstehenden Konjunkturdaten in dieser Woche zurück.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.