Schaeffler unterbewertet!?
Seite 1 von 377 Neuester Beitrag: 19.09.24 22:07 | ||||
Eröffnet am: | 24.11.15 13:34 | von: MilchKaffee | Anzahl Beiträge: | 10.422 |
Neuester Beitrag: | 19.09.24 22:07 | von: Frieda Friedl. | Leser gesamt: | 3.805.393 |
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+ Aktien nach 6 monatiger Sperrfist: 91 Millionen (ab 09.04.2016)
= gesamter Freefloat: 166 Millionen
Gestamzahlt der Aktien: 666 Millionen
Entsprichtig einem derzeitigen Börsenwert von 9,99 Milliarden.
KGV in etwa 9-10. 10-13% kontiniuierlicher Wachstum in den letzten 5 Jahren pro Jahr. KGV dürfte eher im Doppelten des derzeitigen Bereiches anzusiedeln sein.
Nahezu gesicherte Aufnahme in den SDAX am 21.12.2015
Ziemlich gute Aussichten hier, würde ich sagen.
Erste Kursziele liegen bei 17-18 Euro. Persönlich denke ich eher, dass durchaus höhere Ziele möglich sind.
PS. Die zweite Conti? (Ist mit einem Augenzwinkern zu betrachten). ;)
UBS bewertet Schaeffler seit 30.10.23 mit "sell". Seitdem hat UBS mindestens zehn Analysen mit der Empfehlung "sell" publiziert.
In der letzten Analyse vom 10.9.24 hat UBS Schaeffler jedoch auf "neutral" hochgestuft, wenngleich das Kursziel auf 4,40 gesenkt wurde.
Begründung: "Die schlechte Berechenbarkeit des Geschäfts sei inzwischen eingepreist, schrieb Analyst Juan Perez-Carrascosa..."
Auch J. P. Morgan hat nach einem Jahr Pause wieder eine Analyse zu Schaeffler rausgegeben, mit Bewertung "neutral".
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Das Geraune der Analysten in ihren Kommentaren ist oft vieldeutig und teils sogar unpräzises Gewäsch, z. B. UBS mit "die schlechte Berechenbarkeit des Geschäfts sei inzwischen eingepreist".
Es gibt aber auch einen realen Hintergrund für die Upgrades: Die Verschmelzung wird Anfang Oktober vollzogen (eine Quelle nannte heute den 1. Oktober als Stichtag). Dann werden die bisherigen Vorzüge als Stämme gelistet, und Vitesco-Aktien verschwinden aus dem Handel.
Daraus lässt sich schließen, dass die ca. 134 Mio. Aktien, die die Schaeffler-Familien IHO aus ihren Beständen neuen Investoren im OTC-Handel andienen muss, um den Streubesitz auf den neuen Sollwert von 30 % zu bringen, inzwischen bereits weitgehend bei Fonds, Hedgefonds, Investmentbänkern und ggfs. eigenen IHO-"Vehikeln" untergebracht sind.
Analysten sind als Insider über den Stand solcher OTC-Geschäfte in der Regel bestens informiert. Folglich sind sie nicht mehr bärisch.
Denn wenn alle 134 Mio. Aktien bereits untergebracht sind, sind keine (künstlich gedrückten) Discount-Kurse für vorteilhafte OTC-Transaktionen mehr erforderlich. Der Verkaufsdruck, der seit Mai herrschte, ist weg.
Stattdessen dürfte jetzt oder spätestens Ende September ein Shortsqueeze einsetzen - auch für die Kleinanleger-Trader, die z. B. den bärischen Chart-Analysen von Ronald Gehrt bei Lynx gefolgt sind und sich mit Short-KOs eingedeckt haben ;-)
....Schaeffler selbst steckt zwar nicht in der Krise, kommt aber auch nicht vom Fleck. Das Unternehmen aus Herzogenaurach mit weltweit knapp 84.000 Beschäftigten meldete für das erste Halbjahr nur ein geringes Umsatzwachstum von 0,8 Prozent auf knapp 8,3 Milliarden Euro, wobei das zweite Quartal besser lief als das erste. Der Nettogewinn ging leicht um ein Prozent auf 263 Millionen Euro zurück. Zum 1. Oktober soll nun Vitesco bei Schaeffler voll integriert werden. Größe zählt, vor allem für Zulieferer, die damit ihre Verhandlungsposition gegenüber den Automobilkonzernen stärken und bessere Margen verhandeln können. Das so vergrößerte Unternehmen soll mit dann 120.000 Mitarbeitern in die Riege der zehn weltgrößten Zulieferer aufsteigen....
(fette Hervorhebung von mir)
Es gibt 507 Put-Kontrakte und 113 Call-Contrakte.
Fast alle Call-Kontrakte haben Strike-Preise zwischen 6,20 und 7,20 Euro. Sie werden höchstwahrscheinlich alle wertlos verfallen, falls nicht noch ein Wunder (Kursrakete) geschieht.
Bei den 507 Put-Kontrakten gibt es eine auffallende Häufung beim Strike-Preis 3,60 Euro (475 Kontrakte). Auch diese Kontrakte werden höchstwahrscheinlich wertlos erfallen, wenn nicht noch ein Wunder (Verkaufslawine) geschieht.
Ich frage mich, wer solche Wahnsinns-Put-Positionen aufgebaut hat. 475 Kontrakte entspricht short 47.500 Schaeffler-Aktien. Vielleicht wurden diese Puts aber auch leer verkauft (als Stillhalter). Viel Prämie wird der Verkäufer damit dann trotzdem nicht vereinnahmt haben.
https://www.eurex.com/ex-de/maerkte/equ/opt/Schaeffler-947992
Mit einem ähnlichen Move rechne ich demnächst auch bei Schaeffler, zumal ja am 1. Oktober die Fusion mit Vitesco vollzogen wird.
- Aktuell sind es 25% (= 166. Mio. von 666 Mio. Aktien)
- Nach der Fusion sind es nur noch 16,6% (= 166 Mio. von knapp 1 Mrd. Aktien.
(Um den Streubesitz auf den Wunschwert von 30% zu bringen, verkauft - wie ich vermute - die Schaeffler Famlienholding IHO weitere ca. 135 Mio. Aktien aus ihrem "Trading-Bestand" im OTC-Handel an institutionelle Käufer (Banken, Fonds, Hedgefonds) sowie an große Privatinvestoren, evtl. auch an eigene neu zu diesem Zweck gegründete "Investment-Vehikel" (GmbHs). Mit der Bedingung, dass jeder Interessent weniger als 5% erhält - also jeweils unter 50 Mio. Aktien - damit diese Aktien zum Streubesitz gezählt werden können).
Man kann es kurz auch so ausdrücken: Für die Erweiterung von Schaeffler um Vitesco wurden die Vorzugsaktionäre zwar nicht zur Kasse gebeten (keine KE). Dafür gewinnen sich durch die Fusion aber auch anteilig nichts hinzu.
Welche Folgen hat das für die Altaktionäre?
Nehmen wir als Berechnunggrundlage mal den Umsatz:
Schaeffler-Alt: ca. 16 Mrd. p.a.
Vitesco: ca 8 Mrd. p.a.
Mit der Fusion steigt der Umsatz von 16 auf 24 Mrd. Euro pro Jahr.
Schaeffler-Neu = 24 Mrd. p.a.
Die Schaeffler AG wächst mit der Fusion somit um 50% (von unten gerechnet).
Wenn wir Schaeffler-Alt mit 100% ansetzen, ist Schaeffler-Vitesco demnach mit 150% anzusetzen.
Von Schaeffler-Alt besaßen die Vorzugsaktionäre 25%.
Von Schaeffler-Neu besitzen sie 16,6% - allerdings 16,6% von 150% (was bezogen auf der Wert von Schaeffler-Alt immer noch 25% entspricht).
Daher werden die Schaeffler-Altaktionäre durch den Fusion-Deal nicht (nennenswert) schlechter gestellt.
Die Erweiterung der Schaeffler AG durch Fusion mit Vitesco wurde im Wesentlichen von der Schaeffler IHO finanziert, so dass es keine KE gab. Für die Alt-Aktionäre gibt es deshalb allerdings auch keinen "Gratis"-Zugewinn (@Lalopa). Sie halten an der neuen Fusionsfirma einen kleineren Anteil.
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Ein Problem ist, dass die Gewinnqualität von Vitesco schlechter ist (niedrigere Marge) als die von Schaeffler-Alt, und davon sind auch die Altaktionäre betroffen. Ihre 16,6% am Schaeffler-Neu sind somit - bezogen auf die Marge - weniger wert als zuvor ihre 25% an Schaeffler-Alt.
Gemildert (wenn nicht gar kompensiert) wird dies allerdings durch neu hinzukommende Vorteile:
1. Die alten Vorzugsaktien von Schaeffler werden zu stimmberechtigten Stammaktien. Dies zieht Käufer an, speziell aktivistische Fondsmanager, die "gern ein Wort mitreden möchten". Die Nachfrage nach Schaeffler-Neu-Aktien dürfte daher steigen - und damit auch das KGV.
2. Die Zahl der neuen Stamm-Aktien steigt auf knapp eine Mrd. Stücke, und der Streubesitz steigt auf 30%. Nach der Fusion umfasst der Streubesitz somit rund 300 Mio. Aktien, während er vorher bei nur 166 Mio. Aktien lag. Dadurch wird der Handel wesentlich liquider, und die Spreads an der Börse werden kleiner.
3. Die 300 Mio. Aktien des neuen Streubesitzes haben selbst bei dem heutigen Niedrigkurs von 4,22 Euro - der bis 1.10.24 mMn noch steigen könnte - eine Marktkapitalisierung von 1,26 Mrd. Euro. Dies sollte mittelfristig für einen MDAX-Aufstieg ausreichen. Die aktuellen Schlusslichter des MDAX haben MKs von unter 1 Mrd.
4. Wenn Schaeffler-Neu in den MDAX aufsteigt, gibt es zusätzlich einige institutionelle Käufer (z. B. Finanzfirmen, die MDAX-ETF rausgeben). Auch das hebt den Kurs.
5. Schaeffler-Neu hat nach der Fusion 24 bis 25 Mrd. Umsatz pro Jahr und 120.000 Mitarbeiter. Damit zählt die AG dann zu den weltweit zehn größten Autozulieferern. In dieser Position kann Schaeffler mit den Autoherstellern bessere Preise aushandeln als zuvor, was die Gewinnmarge nach oben bringt.
Bezüglich der neuen Bewertung von Schaeffler nach Vitesco Verschmelzung: Bei einem Umsatz von ca. 25 Milliarden, wäre das KUV aktuell bei 0,17! Also unterirdisch, das kann so nicht bleiben.
Das Momentum bei den Zulieferern bleibt "sticky".
Bei Schaeffler kommt noch die Erwartung auf den Abschluss der Fusion mit Vitesco zum 1. Oktober hinzu - inkl. Umwandlung aller bisheriger Schaeffler-Vorzugsaktien in Stammaktien. Dann sind auch die Ungewissheiten bzgl. 30% Streubesitz vom Tisch.
Short Schaeffler möchte ich zurzeit jedenfalls nicht sein. Den Damen und Herren Analysten von der UBS sowie den britischen Shortsellern möchte ich jetzt schon mein herzliches Beileid aussprechen ;-)
Die Liquidität der neuen Schaeffler-Stämme verdoppelt sich nahezu, weil der Streubesitz von bislang 166 Mio. Aktien auf knapp 300 Mio. Aktien steigen soll. Das motiviert Käufer, die auf liquiden Handel wert legen, z. B. Fonds.
Nach der Fusion dürfte die neuen Schaeffler-Stämme (Free Float) eine MK von mindestens 1,2 Mrd. Euro aufweisen, was mittelfristig zum Aufstieg in den MDAX und in den MSCI Europe berechtigen sollte.
Die Fusion soll auch Synergien in Höhe von 600 Mio. Euro bringen. Ich könnte mir z. B. auch vorstellen, dass im Zuge der Fusion auch unrentable Werke in D. geschlossen werden. VW und ZF machen es gerade vor.
Europas Autobauer erklären die Elektro-Wende für gescheitert
Die Autogiganten Europas schlagen Alarm: Wegen einbrechender Absatzzahlen für E-Autos und unzureichender Rahmenbedingungen hält der Lobbyverband ACEA den bisherigen Zeitplan für die vollständige Umstellung der Hersteller auf Elektro-Mobilität für nicht einhaltbar. Und ruft die Politik um Hilfe: "Dringende Maßnahmen" seitens der EU-Kommission seien nötig, um die aus Sicht des Verbands zu strengen Klimaziele abzuschwächen und so die Existenzkrise der Branche abzuwenden.
Denn im kommenden Jahr droht den Autobauern der Offenbarungseid: Ab 2025 treten in der EU neue Grenzwerte für den CO2-Ausstoß in Kraft. Im Mittel dürfen die Flotten dann nur noch 93,6 Gramm CO2 pro gefahrenem Kilometer ausstoßen, gemessen am Durchschnitt aller in der EU in einem Jahr zugelassenen Fahrzeuge. Doch es sieht so aus als könne kaum ein Hersteller die Vorgaben einhalten. Entweder drohen ihnen nun Milliardenstrafen. Oder sie müssen die Produktion von Verbrennerautos drosseln, um die CO2-Ziele einzuhalten. Deshalb soll die Politik mehr Zeit gewähren.
Eigentlich steht die nächste Prüfung der Flottengrenzwerte für Autos und LKW turnusgemäß erst 2026 und 2027 an. Doch ACEA fordert, die Bewertung vorzuziehen und der Autobranche kurzfristig entgegenzukommen. In dem Verband sind 15 der größten Hersteller in Europa organisiert, darunter Volkswagen, Daimler und BMW. Sie alle haben Mühe, die Elektro-Wende zu schaffen und die Vorgaben einzuhalten.
Denn der Markt für E-Autos kennt derzeit nur eine Richtung: nach unten. Im August sind die Neuwagen-Verkäufe laut ACEA im Vorjahresvergleich um 18,3 Prozent geschrumpft. Die Nachfrage nach Elektroautos brach um 44 Prozent ein. In Deutschland stürzten die Elektroauto-Neuzulassungen sogar um fast 70 Prozent ab. In Frankreich, dem zweitgrößten europäischen Markt, lag das Minus bei etwa 33 Prozent. Wenn der Abwärtstrend nicht gebrochen wird, sieht es mit der Einhaltung der neuen Grenzwerte im kommenden Jahr düster aus.
Schuld daran ist für ACEA alles andere, nur nicht die Industrie selbst: "Die anderen nötigen Elemente für diesen Systemwechsel sind nicht gegeben." Es fehle an Ladeinfrastruktur, bezahlbaren Strompreisen, Kauf- und Steueranreizen und einer gesicherten Lieferkette für Batterien und Rohstoffen. Auch das Wirtschaftswachstum und das Vertrauen der Kunden in die Technik hätten sich nicht ausreichend entwickelt.
Die Autoindustrie sei von den sich auftürmenden Krisen überrollt worden: "Die derzeitigen Regeln berücksichtigen nicht den fundamentalen Wandel im geopolitischen und wirtschaftlichen Klima der letzten Jahre", kritisiert der Lobbyverband. In der Branche kursiert bereits ein Papier, in dem die Autobauer die Verschiebung der neuen CO2-Grenzwerte um zwei Jahre fordern, so wie es VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch kürzlich verlangt hat. Andernfalls müssten bis zu acht Fabriken geschlossen werden. Und Millionen Jobs gestrichen....