Beatrix von Storch bei BBC gegrillt
Seite 1 von 4 Neuester Beitrag: 26.06.18 17:36 | ||||
Eröffnet am: | 23.06.18 00:25 | von: Monsieur To. | Anzahl Beiträge: | 77 |
Neuester Beitrag: | 26.06.18 17:36 | von: Katjuscha | Leser gesamt: | 6.443 |
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Du unterstellst also Leuten, denen u.a. Vollverschleierung aufstößt, daß sie "Rassisten" sind..
Fehlt dann nur noch die Nazikeule - das ist der übliche Wortschatz von Leuten, die glauben, die Meinungshoheit über Toleranz zu haben, obwohl sie genau das Gegenteil demonstrieren, nämlich Leute anderer Einstellung damit zu stigmatisieren..
Ich toleriere damit auch keine wirklichen Rassisten, die grundlos Menschen anderer Herkunft verachten bzw. niedriger einstufen und fordere Dich auf, solche primitiven Verdächtigungen Andersdenkender und auch mir gegenüber künftig zu unterlassen!
Aber anscheinend haben viele noch nie erlebt wie es ist in einem von Migranten geprägtem Gebiet zu leben. Ich habe eine Cousine in Berlin, die in Berlin-Kreuzberg lebt. Die habe ich auch schon mehrmals besucht. Viele Nachbarn in der Straße sind Türken, aber auch aus anderen muslimischen Ländern. Es vergeht nicht ein Tag, wo man nicht ständig diese orientalische Musik aus zahlreichen Richtungen hört. Für uns Deutsche hört sich das immer wie ein "Gejammer" an, für mich auf Dauer nicht zu ertragen. In den Restaurants oder Cafés finden sich immer wieder Gruppen muslimischer Herkunft, die einen Geräuschpegel von sich geben als wären sie alleine im Raum. Aber auch bei Italienern und anderen Südländern ist das so. Gut, das ist deren Mentalität und Lebensweise, trotzdem muss ich das doch nicht gut finden oder tolerieren, wenn ich in meinem Lebensraum davon betroffen bin. Und wenn mich sowas stört und es sage, bin ich ein Rassist? Da macht ihr es euch aber sehr einfach.
Bis 1989 hat es keinen interessiert, was dort abging, keiner wollte an der Mauer wohnen, ,,freie " Wohnungen gab es mehr als genug. ,, Auslaender " arbeiteten in der Industrie und klein Istanbul war cool und dann 1989 .......
Alles war im Umbruch.......und damit begann der Kampf und ein Stadtteil kippte.
aha, du beschreibst gerade die Definition von Rassismus, aber regst dich dann zwei Absätze später darüber auf, von Grinch als fremdenfeindlich eingestuft zu werden.
Natürlich darfst du verschleierte Muslima doof finden, genau wie ich übrigens. Nur das als Kritik an anderen Völkern zu bezeichnen, ist echt abenteuerlich. Denn die paar verschleierte Muslima in Deutschland stehen ganz sicher nicht für die Mentalität und Lebensweise eines ganzen Volkes.
Das ist doch das ganze Hauptproblem bei euren Diskussionen. Ihr pauschalisiert. Seht ihr irgendwo eine verschleierte Frau, ist das "der Islam". Seht ihr einen Flüchtling, der eine Frau vergewaltigt und umbringt, steht der stellvertretend für die Flüchtlingskrise und wie die Linksversifften damit umgehen. Sorry, aber das ist einfach nur dumme Verallgemeinerung. Die Flüchtlinge sind größtenteils wegen Krieg in Syrien hier, und andere wegen wirtschaftlich schlechten Aussichten in ihren Ländern. So zu tun als wäre ein syrischer oder irakischer Vergewaltiger das Synonym für die verfehlte Flüchtlingspolitik ist mehr als nur weit hergeholt. Da muss man wirklich fragen, ob nicht andere Motive hinter euren Postings stehen.
Mal abgesehen davon, dass es keinen Schuldkomplex gibt, habt ihr aber recht, dass wir Deutschen uns heute nicht pauschal als Nazis diffamieren lassen müssen. Nur ist das schon witzig. Es gibt auch heute noch Morde und versuchten Totschlag durch Rechtsextremisten an Ausländern, aus rein rassistischen Motiven. Niemand käme aber auf die Idee, deshalb das "deutsche Volk" und deren Mentalität und Lebensweise darauf abzustellen, dass es ein paar rassistische Mörder gibt.
Genauso wie niemand auf die Idee käme, die tausenden deutschen Vergewaltiger, die Kindsmörder oder Sexualstraftäter als Teil volksdeutscher Mentalität zu betrachten. Und es ist auch nicht deutsche Mentalität AFD zu wählen. Das sind alles nur Teile verschiedenster Menschen innerhalb Deutschlands.
Ich weiß aber auch bei bestem Willen nicht, wie ich mich als Moslem in Deutschland fühlen würde. Das ist alles etwas schräg.
Du bringst ein Beispiel aus Deinem Lebensumfeld, in dem Du nur auf nette Muslime triffst (die vor allem noch weit netter sind als die Deutschen)..
das ist doch nicht das Thema, das Thema sind die weltweiten Veränderungen und Entwicklungen des Islam, die Stück für Stück auch auf uns übergreifen, und die sind besorgniserregend..
Und mich in ein "Ihr" einzuordnen, liegt ebenso daneben: ich teile nicht Meinung irgendwelcher Gruppen, vor allem nicht rechtsradikaler, sondern bilde mir meine eigene Sicht auf die Dinge und die leite ich ab von Beobachtungen und vor allem Kenntnisnahme der Veränderungen und Geschehnisse in unserem Land, die durch die unkontrollierte Masseneinwanderung passieren..
Ich mache mir auch Gedanken über die Folgen der unkontrollierten Masseneinwanderung mit unglaublichen Sozialkosten, die durch die millionenhafte Alimentierung vor allem von Flüchtlingen entsteht, die aus rein wirtschaftlichen Gründen bei uns sind und die wir vermutlich bis zum Lebensende durchalimentieren müssen..
Ich mache mir auch Gedanken über den katastrophalen Wohnungsmangel in Deutschland, der zum Wettstreit mit den Flüchtlingen führt - die durch Unterstützung der jeweiligen Gemeinden zu Wohnungen kommen, bei der Alleinerziehende oder Minderverdienende keine Chancen haben..
Es gibt Dutzende anderer Beispiele - wenn einer sein Maul dazu aufmacht - ganz unabhängig der Muslim-Diskussion - wird er in Deutschland von unwissenden Besserwissern und Tugendwächtern - die meist in gutsituierten Verhältnissen weit ab von Flüchtlingsheimen wohnen - als Rassist oder noch schlimmer beschimpft..
Das sind die Gründe für die Stimmung im Land, aber Du scheinst davon nichts mitzubekommen - auch in Ordnung, nur erheb Dich damit nicht über Andere, die das mit großer Besorgnis sehen..
Und noch zum Schluß zu Deinen zwanghaften Relativierungen, was Flüchtlingskriminalität anlangt:
wenn Flüchtlinge kriminell werden und zwar in einem Ausmaß, in dem Vergewaltigungen und Tötungen gegenüber Frauen unverhältnismäßig passieren, dann wird das nicht pauschalisierend zur Kenntnis genommen, sondern so gesehen, wie es ist: es sind Viele von denen aus Kriegsländern gekommen, die von uns aufgenommen wurden, die uns deshalb zu Dank verpflichtet sind. Wenn sie nicht gekommen wären, würden viele junge Frauen heute noch leben und deren zurückgebliebene Familien müßten kein Trauma bis zu ihrem Lebensende verarbeiten.
Für die Opfer ist es vor allem zynisch dann noch zu behaupten, daß Deutsche ja ebenso vergewaltigen und töten..mit anderen Worten: Flüchtlinge sind ja auch nur Menschen..
Gibt doch genug Dokus dazu, wo man junge Deutschtürken interviewt hat, wieso sie für Erdogan sind. Er steht halt für eine wirtschaftlich erstarkte Nation, die auch die Schwachen mitnimmt, die islamisch geprägt ist (nicht islamistisch), die konservative Werte vertritt und gegen "die Anderen" wettert, egal ob das Ausland oder Terroristen oder Flüchtlinge. Teils ist es bei Erdogan aber eher Selbstzweck und nicht inhaltliche Überzeugung, gerade was das Thema Kurden angeht. Erdogan hat ja anfangs die Kurden besser integrieren wollen, war sogar in 4Augen Gesprächen mit Özcalan. Deshalb wählen auch heute noch viele Kurden eher AKP als die nationalistischen Parteien, inklusive CHP, die früher vom Militär gestützt wurden. Vielen Kurden hat Erdogan auch mehr Wohlstand gebracht. Erst mit dem Syrienkrieg und dem Putsch hat Erdogan die Kurden wieder als Feind entdeckt, weil er jeden Kritiker pauschal als kurdischen oder islamistischen Terroristen brandmarken kann. So kann man sich als der große Führer aufspielen, der Sicherheit gewährleistet. So ein starke Hand wünschen sich ja viele Deutsche auch. Insofern manchmal komisch, wieso ausgerechnet die Deutschen sich über Erdogan-Wähler wundern, die hier ähnliche Dinge vertreten. Auch die Medienkritik ist das gleiche. VIele Erdogan-Wähler regen sich genauso wie AFD-Wähler darüber auf, was die öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland berichten, sowohl was Erdogan anbetrifft als auch den Islam. Die sehen sich von ARD/ZDF, BILD und Co zu unrecht als Islamisten verunglimpft oder als dummes Wahlvieh von Erdogan. Manch einer ist durch die deutsche Öffentlichkeit erst zum Erdogan-Wähler und manch junge Muslima erst dadurch zur Kopftuchträgerin geworden. Erinnert viel an die Opferrolle der AFD-Anhänger.
Was sagt denn die Statistik? 13 deutsche Staatsbürger im letzten Jahr von Flüchtlingen ermordet. Welcher dieser Fälle war denn bitte NICHT auf der Titelseite der BILD? Gefühlt waren es doch 30 mal mehr Opfer. Und überall gingen die Straftaten 2017 zurück.
Die Türken sind auch sehr gut informiert was er tut und scheuen sich trotzdem nicht hier noch Autokorsos zu seinem Wahlsieg zu machen. Charakterlich einfach nur arm!
Es geht um Pauschalisierung, in dem man von ganzen Völkern in dem Zusammenhang oder dem Islam als Ganzes redet. Das ist nunmal keine heterogene Masse. So wie ihr pauschalisiert und argumentiert, muss man sich nicht wundern, wenn sie Muslime hier ausgegrenzt und angegriffen fühlen.
Dein Problem ist, dass du nicht ausgewogen und genau genug argumentieren kannst. Und das schafft Vorurteile und Ängste, sowohl bei deinesgleichen als auch denjenigen, die ihr kritisiert. Und das obwohl diejenigen gar nicht Ansprechpartner sein dürften, denn ihnen ist nichts vorzuwerfen, da sie sich genauso gut oder schlecht integrieren wie Deutsche wie du und ich auch.
Wenn ich die Beispiele von gut integrierten Muslimen bringe, dann nur um zu zeigen, dass es sie eben auch gibt, und nicht in geringer Anzahl, sondern in sehr großer Anzahl. Ich versuche die nicht zu erwähnen, um sie als Prototypen eines Muslimen in Deutschland darzustellen, sondern deshalb, um zu zeigen, dass es eben auch diese Muslimen gibt, demnach also der Islam pauschal nicht das Problem sein kann, sondern die Umgebung, in der er aufwächst und lebt. Je nachdem wird er seine Meinung zur Gesellschaft über die Jahre entwickeln. Und wer aus einer rückständigen Kultur kommt, braucht dazu länger, genau wie jemand, der sich hier nicht wertgeschätzt fühlt. Darüber solltest du mal nachdenken! Nur wenn wir Muslime auch als Deutsche empfinden, werden sie sich irgendwann als Deutsche empfinden. Dieses Gefühl wird ihnen in der Debatte der letzten Jahre ganz und gar nicht vermittelt.
Man muss bei der Türkei ein bißchen weiter in die Geschichte zurückgehen, um zu verstehen, wieso er früher anders dachte und handelte als heute, und wieso er so beliebt ist. Das hat diverse Ursachen. Einige hab ich angerissen, aber natürlich müsste man noch weit mehr ins Detail gehen.
Man darf nicht vergessen, dass sich auch die Weltpolitik als auch die Türkei selbst stark seit den 80er Jahren verändert haben. Dementsprechend unterschiedlich wird Politik gemacht. Und natürlich denken auch die Wähler heute anders. Muss man sich doch nur die deutschen Wähler anschauen. Du hast doch selbst die AFD erwähnt. Ich hab ja in #71 beschrieben, wo da die Ähnlichkeiten zu den Erdogan-Wählern liegen. Es ist nur 1-2 Ebenen tiefer fast wie die Prügelei zwischen Hooligans gegen Salafisten (vornehmlich Nazihools) mit Salafisten. Diese extremen Gruppen haben auch viel gemeinsam, bekriegen sich aber in 1-2 Punkten, wo sie sich unterscheiden. Bei den Normalwählern in Deutschland gibt es auch viele Gemeinsamkeiten zwischen Erdogan-Anhängern und AFD-Wählern, wie bei ihrer Abneigung gegen deutsche Medien, bei der Frage der Sicherheit und oft auch den konservativen Werten. Unterscheiden tun sie sich letztlich vor allem beim Thema Islam, den die deutschen Rechten halt pauschal als rückständig und weltfremd betrachten, und die Muslime sich dadurch ausgegrenzt fühlen. Dazu kommen natürlich die Muslime, die wirklich nicht integriert sind und das auch nicht wollen. Das bestreitet ja auch niemand. Nur sollte man nicht so tun als wären die die Mehrheit und sie nicht mit Erdogan-Wählern gleichsetzen. Da fühlen sich ja auch AFD-Wähler immer missverstanden, vielleicht auch zurecht. Mich wundert eigentlich, wieso sich AFD-Wähler so schlecht in die gemäßigten Muslime in Deutschland hineinversetzen können, die dann Erdogan wählen oder in Teilen Kopftuch tragen. Ist von der Abgrenzung zum (aus ihrer Sicht) deutschen Mainstream eine ganz ähnliche Geschichte.
Ums mal etwas krass und anschaulich zu sagen, … ein Psychiater oder Polizeipsychologe wird natürlich für Kindermörder auch kein Verständnis aufbringen, aber versucht die Beweggründe nachzuvollziehen, um ihn entweder zu heilen, oder wenn das nicht möglich ist, zumindest aus dem Fall zu lernen, um andere Fälle zu verhindern oder Aufklärung zu betreiben.
Ich hab weder Verständnis für Islamisten noch für Rechtsradikale. Und auch bei gemäßigten Leuten, egal ob Muslima oder AFD-Wählern, die gleichermaßen was von Meinungsdiktatur oder zu wenig konservativen Werten labern und darunter dann ein engstirniges, homophobes Familienbild verstehen, fehlt mir das Verständnis. Aber ich muss versuchen herauszufinden, wie sie zu solchen Ansichten kommen, wenn man es langfristig verbessern will.