09/09/2003Rosneft-Präsident im Interview


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10.09.03 08:36
09/09/2003Rosneft-Präsident im Interview

Sergej Bogdantschikov, umstrittener Chef der staatlichen Ölgesellschaft Rosneft, hat der Zeitung "Izvestia" ein Interview gegeben. Darin äußert er sich zu aktuellen Problemen der Ölbranche und unde den Plänen für die Entwicklung seines Unternehmens.

Eine baldige Privatisierung von Rosneft hält Bogdantschikov für unwahrscheinlich. Er schätzt den Wert seiner Company auf ca. 7,5 Mrd. USD. Wenn die Privatisierung stattfinden sollte, könne man bei einer richtigen Vorbereitung Rosneft vielleicht für 10 Mrd. USD verkaufen. Aber in 5 Jahren werde die Company schon 15-20 Mrd. wert sein. Auch lehnt es Bogdantschikov kategorisch ab, einen strategischen Partner zu gewinnen. Es sei nicht nötig, einen Großinvestor zu haben, der möglicherweise eine Sperrminorität beanspruchen werde.

Die Zukunft seiner Company sieht er nicht in der Fusion mit einem internationalen Ölförderer, sondern eher im Erwerb anderer russischer Ölproduzenten. Deswegen wurden im letzten Jahr drei neue Unternehmen gekauft. Die Rosneft-Strategie besteht darin, in 5 Jahren die Ölförderung 2fach (bis 45 Mio. t) und Gasförderung 5fach (bis 30 Mrd. Kubikmeter) zu erhöhen. Global gesehen, soll Rosneft zum Jahr 2010 nach dem Förderungs- und Gewinnvolumen zu den drei größten russischen Ölunternehmen gehören.

Daneben äußerte sich der Rosneft-CHef auch zur aktuellen politischen Situation in Rußland. Den möglichen Einfluß der russischen Ölunternehmen auf die Parlamentswahlen lehnt Bogdantschikov nicht ab. Die Frage ist bloß, ob die Companies ihr Gewicht in die Politik richtig einbringen. Sie müßten unbedingt versuchen, die Aufmerksamkeit des Staates auf die Probleme der Ölwirtschaft zu lenken. Dies sind beispielsweise die Gesetze über die Nutzung von Bodenschätzen oder die undurchsichtigen Verfahren zur Vergabe von Bohrlizenzen.

Über die Zusammenarbeit mit Gazprom erzählte Bogdantschikov, daß zwischen Rosneft und dem Gasmonopolisten einiges erreicht wurde. Zum Beispiel werden bereits an mehreren Gasfeldern unterschiedliche Produkte getrennt abgenommen: Rosneft beschäftigt sich mit Gaskondensat, während die Ausnutzung des Gases die Sache von Gazprom ist. Es ist laut Bogdantschikov auch nicht ausgeschlossen, daß Rosneft zusammen mit Gazprom die Ölfelder auf der Halbinsel Jamal abbauen wird, obwohl es bisher noch keine konkreten Beschlüße gibt.

Nach wie vor hat Rosneft Interesse an Assets von Slavneft (es geht um die Mozyrskij Raffinery in Weißrußland), aber der verlangte Preis scheint Rosneft zu hoch zu sein, weshalb man erst einmal abwartet. Die zwei Slavneft-Ölfelder auf Sachlin möchte Rosneft aber schnell erwerben. Es wird nur darauf gewartet, welchen Preis TNK und Sibneft nennen wird.

Die Entwicklung einer neu erworbenen Tochtergesellschaft Severnaja Neft beschreibt Bogdantschikov folgenderweise: momentan wird im Norden Rußlands in der Stadt Kotlass eine Entladerampe gebaut. Die soll im April nächsten Jahres gebrauchsfähig sein. Dann werden 100% der Ölförderung von Severnaja Neft exportiert werden. Die Höchstkapazität der Ölförderung dieser Tochtergesellschaft soll bei 7-8 Mio. t pro Jahr liegen.

 

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