Du mein Amerika

Jetzt ist wohl Krieg. Das ist nicht schön. Wir sind da natürlich auch empfindlich, hier im alten Europa. Rumsfeld hätte auch sagen können -im zivilisierten Europa-, aber das Wort zivilisiert gehört einfach nicht zu seinem aktiven Wortschatz. Ja, so ein bisschen Antiamerikanismus, das hebt die Stimmung, das macht Freude. Antiamerikanismus ist ja heute nicht mehr besonders mutig, sondern auch Stammtischtauglich. Der Ami, die Sau, jawoll, Prost!!! Und deshalb, ich meine, ich würde das nie öffentlich sagen, aber hier unter uns, manchmal denke ich ja schon, ob nicht so ein irrer Diktator, der tausende Tonnen chemischer Kampfstoffe verschwinden lässt, ob der nicht möglicherweise wirklich eine Bedrohung darstellen könnte. Und ob dessen Beseitigung nicht möglicherweise auch vom humanitären Standpunkt aus gesehen... Aber da soll man auch nicht drüber nachdenken.... Die Amerikaner sind da anders, die haben seit dem 11. September diese Paranoia, die haben gemerkt, wir sind nirgendwo mehr sicher. Und das liegt in erster Linie an diesem Nahostkonflikt. Und da haben die in der ihnen eigenen Bescheidenheit gesagt: Das ordnen wir jetzt alles neu da unten, dieses Arabien, kann mal einer nachgucken, wo das ist... Das ist so dieser amerikanische Pragmatismus: Peng, Feierabend. Eigentlich müsste das dem Schröder doch gefallen, das ist doch im Grunde auch dessen Pragmatismus: Da machen wir was... Ob man denen da unten jetzt allerdings die Demokratie beibringen kann, indem man ihnen Bomben auf den Kopf wirft, das wage ich zu bezweifeln. Da sind wir Deutsche ja historisch gesehen das einzige Volk, wo das jemals geklappt hat. Deshalb sind wir ja auch gegen den Krieg, weil wir ihn traditionell verlieren. Die Amerikaner haben da eine andere Vorstellung, das ist auch historisch bedingt. Das hängt noch mit der Gründung Amerikas zusammen, als die Pilgerväter da ankamen in Amerika und sagten: Guckt Euch dieses Land an, diese Menschen – die bringen wir um. Und weg mit der Rübe. Das ist Freiheit, da kann man die Amerikaner nur beglückwünschen - und sie vorlassen an die Front, das haben wir ja gelernt in den letzten 50 Jahren - Gott sei Dank...

 

... fällt mir der Film "Gangs of New York" ein.
Sehr nett und umgänglich diese Typen ...  

 

 

 

   

     
 

   

     
 

   

     
 

   

     
 

 

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